Der Traum meiner Mutter

Das neueste Werk von Erla S. Haraldsdóttir

Erla S. Haraldsdóttir ist eine studierte Malerin und eine der größten Visual Artists Islands. Zum ersten Mal stellt sie nun eine Reihe von Ölgemälden aus. Sie verbinden Traumsequenzen mit isländischen Naturlandschaften und sind Teil ihres autobiografischen und autoethnografischen Projekts „Der Traum meiner Mutter“.

Die Künstlerin lädt Gäste in die Welt der Träume ein, die sich um die Tagebucheinträge ihrer Urgroßmutter drehen. Das Buch, in dem ihre Urgroßmutter den Traum ihrer Mutter aufschreibt und das auch ins Schwedische, Deutsche, Englische und in die IsiNdebele-Sprachen übersetzt wurde, repräsentiert Orte, die für Erla mittlerweile vertraut sind. Dazu gehört eine Reihe großformatiger Gemälde und kleinerer Zeichnungen, die Sequenzen aus dem Traum ihrer Verwandten um 1858 illustrieren.

Islands verborgene Völker spielen eine große Rolle in dieser sich entfaltenden Szenerie voller intimer, zärtlicher Illusionen, die für Island im späten 19. Jahrhundert bezeichnend war. Damals war der Glaube an die verborgenen Völker sehr präsent. Die Ausstellung  „Der Traum meiner Mutter“ bietet eine mehrschichtige Verbindung, die Elemente aus den Träumen der Ururgroßmütter der Künstlerin widerspiegelt, während sie gleichzeitig ihren Wert für unsere Zeit  reflektiert. Das Tagebuch als Kunststück enthält zudem ein Foto der Ururgroßmutter und Urgroßmutter der Künstlerin und lässt leere Seiten, die es mit weiteren unbewussten Traumlandschaften zu füllen gilt.

„Der Traum meiner Mutter“ bietet die visuelle Geschichte einer Frau aus dem verborgenen Volk, die eine schwierige Geburt erlebt. Sie bittet ein junges Mädchen um Hilfe und verspricht als Gegenleistung an Geschenk. Zudem bittet sie das Mädchen eindringlich, mit niemandem über ihre Begegnung zu sprechen. Das Mädchen verspricht es ihr, bricht aber dann ihr Versprechen und durchlebt schwierige Zeiten der Wiederversöhnung mit der Frau aus dem verborgenen Volk. 

Die wunderschön lebhafte Reihe von Erla S. Haraldsdóttir ist mit Öl auf Leinwand entstanden, aber auch direkt auf den Wänden des Museums. Gemusterte Wandkunst, inspiriert von den Frauen des Ndbele-Stamms in Südafrika, wo Erla selbst lebt, gibt Betrachtern das Gefühl, mit einer tiefen, uralten Welt als Ganzes, verborgen oder nicht, verbunden zu sein.

Familie ist wichtig und die Frau in ihr ein starkes Band. Der verträumte, mystische Inhalt des Tagebuchs gemischt mit mehreren farbigen Tintenstrahldrucken von weiblichen Fortpflanzungsorganen, die in isländische Trachten übergehen, vermittelt Betrachtern ein Gefühl der Intensität und Neugier, aber auch der ruhigen Gewissheit und Zusammengehörigkeit.

Die Ausstellung ist im Hveragerði Kunstmuseum, Listasafn Árnesinga, vom 2. März bis 25. August  2024 zu sehen.

Erla S. Haraldsdóttir, die auch Erfahrungen mit  Performance- und Videokunst gesammelt hat, hat am Royal Institute of Art in Stockholm und am San Francisco Arts Institute studiert. 1998 hat sie zudem einen MFA-Abschluss  an der Valand Academy of Fine Art in Göteborg gemacht.

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