GEOTHERMIE-AUSSTELLUNG: Der Wertstoffkreislauf

Im Hellisheidi-Kraftwerk von ON Power sind mehrere Unternehmen mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit tätig. Die Geothermie-Ausstellung im Hauptgebäude zeigt Besuchern einen ganz neuen Blick auf vielseitige Wertschöpfung und Wertstoffkreislauf. Die Kräfte der Natur spielen eine zentrale Rolle und werden dem Publikum auf lebendige, interaktive Weise präsentiert.

Nachhaltigkeit im Mittelpunkt

Die Umgebung des Hellisheidi Geothermie-Kraftwerks ist atemberaubend und ändert sich je nach Wetterlage täglich. Die auffällige Architektur und die fremd anmutenden Außenanlagen wirken fast wie aus einem Science-Fiction-Film und bilden vor dem Hintergrund der moosbedeckten Berge ein kontrastreiches Gemälde.

Laufey Guðmundsdóttir

„In allen Gebäuden des Hellisheidi Geothermie-Kraftwerks finden Aktivitäten statt, die dazu dienen, die geothermalen Ressourcen auf natürliche und nachhaltige Weise zu nutzen“, erklärt Laufey Guðmundsdóttir, Direktorin der Geothermie-Ausstellung im Hellisheidi Kraftwerk. „Alles, was wir tun, hat zum Ziel, das Land mindestens in seinem Ausgangszustand zu hinterlassen.“

In der Geothermie-Ausstellung erwachen nicht nur der natürliche Wasserkreislauf und der Weg des Warmwassers von den Bohrlöchern bis in die Haushalte, sondern auch viele andere Aspekte der Prozesse zum Leben. In diesem speziellen, geschlossenen Raum treffen Kunst und Wissenschaft aufeinander und bieten anhand von Drohnenvideos ein ganz besonderes 14-minütiges Erlebnis. Beruhigende Klänge und ein dezenter Duft namens „Agndofa“ lassen eine magische Atmosphäre entstehen.

Die Ausstellungsmitarbeiter, auch Wissenschaftsvermittler genannt, führen die Besucher versiert durch die Wunder der Geothermie. Unter ihnen sind Geologen, Rohstoffexperten und Umweltwissenschaftler, die sich bestens in ihren Fachgebieten auskennen.

Wertstoffkreislauf und Nutzung von Geothermie

Das Hellisheidi Geothermie-Kraftwerk gehört zu den größten weltweit. Die Geothermie-Ausstellung beleuchtet verschiedene Aspekte seiner Prozesse – von der Warmwassergewinnung tief in der Erde bis zu seiner Lieferung an die Endverbraucher. Die Ausstellung vermittelt Besuchern auf interaktive und informative Weise, wie Geothermie gewonnen wird, um Strom für das Land zu erzeugen und die Hauptstadtregion mit Warmwasser zu versorgen.

Mehrere andere Unternehmen sind neben dem Hellisheidi Kraftwerk auf dem ON Geothermiepark tätig. Vor allem ist das wegbereitende Startup-Unternehmen Carbfix zu erwähnen, ein Vorreiter im Kampf gegen den Klimawandel, das CO2 in Stein umwandelt. Ein weiteres Unternehmen, das in Sichtweite des Kraftwerks liegt, ist Climeworks, das ganz vorn mit dabei ist, wenn es darum geht, CO2 aus der Atmosphäre zu entnehmen. Und schließlich ist auch VAXA Technologies im ON Geothermiepark ansässig. Sie bauen Mikroalgen an und  produzieren unter anderem Vitamine.

Trotz des reichen Vorkommens an natürlichen Rohstoffen im Hengill-Gebiet sind sich alle derzeitig dort tätigen Unternehmen bewusst, dass sie mit Bedacht vorgehen und die Umwelt respektieren müssen. Für eine nachhaltige Zukunft müssen sich Wasser- und Energienutzung im Gleichgewicht befinden. „Wir müssen diese Rohstoffe möglichst gut behandeln, nicht nur direkt über unsere Prozesse, sondern auch, indem wir einen Schritt weiter denken. Dazu gehört auch die nachhaltige Aufforstung“, erklärt Laufey. „Eine unbegrenzte Entnahme ist nicht nachhaltig. Wir müssen etwas zurückgeben.“

Jedes Detail ist durchdacht

Nicht nur die Nutzung der regionalen Rohstoffe wird sorgfältig geplant, um die Geothermie der Region effizient zu nutzen. Auch das Hauptgebäude ist durchdacht gestaltet. Das Dach des Kraftwerks und das Dach des Ausstellungsraums sind zueinander geneigt. Damit imitieren sie den Schnittpunkt der Kontinentalplatten, auf denen Island liegt. Doch das ist noch nicht alles. Die besondere Form der Glaskuppel im Ausstellungsraum sowie das Muster der Pflastersteine vor dem Gebäude zeigen zum Snæfellsjökull, den viele Menschen als eines der sieben Kraftzentren der Welt ansehen. Das durchdachte Design setzt sich an jeder Stelle fort. Kein Aspekt der Architektur wurde dem Zufall überlassen. Verschiedene architektonische Elemente im Hauptgebäude sind Anlehnungen an Merkmale wie tektonische Grenzen, geologische Schichten und andere Umweltfaktoren, die gemeinsam zum Vorhandensein von Geothermie unterhalb des Hellisheidi Geothermie-Kraftwerks beitragen.

Eine überirdische, alles verändernde Aussicht

Die Aussicht vom Ausstellungsraum ist laut Laufey wunderschön und ebenso vielseitig. „An einigen Tagen verschwindet die Umgebung in einem mysteriösen Nebel, während an anderen Tagen alles unter einer Schneedecke liegt, sodass eine wahrhaft magische Szenerie entsteht. Bei klarem Wetter erstrecken sich die Berggipfel unter dem blauen Himmel, soweit das Auge reicht, und bilden fast einen vollständigen Kreis.“

Heute ist der Himmel bewölkt und ein feiner Nebel hängt in der Luft. Das grüne Moos scheint intensiv zu leuchten und bedeckt sowohl die Lavafelder als auch die nahe gelegenen Berge.

Erster Halt am Goldenen Kreis

Besucher, die den Goldenen Kreis erkunden, halten oft zuerst bei der Geothermie-Ausstellung, um die Gewalt und Wunder des geothermalen Wassers in Island zu erleben. Damit treffen sie eine gute Entscheidung, weil Wasser und Islands Geologie der rote Faden sind, der die Sehenswürdigkeiten des Goldenen Kreises verbindet: die tektonischen Grenzen, der Öxarárfoss-Wasserfall, die Silfra-Spalte, der legendäre Thingvallavatn-See in Thingvellir, der einzigartige, beeindruckende Gullfoss-Wasserfall und schließlich die geothermale Wärme an den Geysiren, die heißes Wasser mehrere Dutzend Meter in die Luft katapultieren. Das alles ist miteinander verbunden und befindet sich zudem in der gleichen Region.

„Wir können uns über dieses beeindruckende Informationszentrum für Geologie, das Island repräsentiert, wirklich glücklich schätzen. Es ist nur offensichtlich und natürlich, seine Islandreise in dieser besonderen Region hier auf Hellisheidi zu beginnen“, sagt Laufey.

“We are indeed fortunate to have at our disposal this remarkable educational hub in geology, which Iceland represents. Starting a journey through this unique region here on Hellisheidi is an obvious and natural choice,” says Laufey.

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