Schätze und Reichtümer

Der Schatz der Nation im Nationalmuseum

Es ist immer eine ganz besondere Erfahrung, ein neues Land zu besuchen, seine Sehenswürdigkeiten zu entdecken und all das zu genießen, was es vom Heimatland unterscheidet – seine Kultur, den Menschen und die von ihm erschaffenen Bauwerke.

Der wahre Reichtum eines Landes liegt jedoch in seiner Vergangenheit und darin, was jede einzelne Generation dazu beigetragen hat, das Land zu dem zu machen, was es heute ist. Was wir in der heutigen Gesellschaft vorfinden, ist immer das Resultat seiner vorherigen Generationen. Ihre denkerische Leistung und ihr Wirken gestalten Kultur einzigartig und unverwechselbar.

Das Isländische Nationalmuseum ist Hüter des nationalen Kulturerbes. In unmittelbarer Nähe der Universität gelegen beherbergt es eine reiche Auswahl an außergewöhn­lichen Exponaten aus der isländischen Vergan­genheit und gewährt dem Besucher Einsicht in Alltagsleben und Werte vergangener Generationen.

Junge Nation mit erwachsener Geschichte

Die Dauerausstellung „Das Werden einer Nation“ widmet sich dem Erbe und der Geschichte der Insel und seiner Menschen von den Tagen der Besiedelung bis in die Moderne hinein. Die Ausstellung bietet eine faszinierende Perspektive auf unterschiedliche Lebensbereiche und beleuchtet gesellschaftliche Aspekte in Islands vergleichsweise kurzer Geschichte.

Island war das letzte europäische Land, welches besiedelt worden ist und kann daher weder römische Denkmäler, noch griechische Architektur oder chinesische Dynastien vorweisen. Seine historische Einzigartigkeit beruht auf der Siedlungsgeschichte zweier völlig unterschiedlicher Volksgruppen – der Kelten und der Wikinger – die unter schwierigsten Bedingungen auf der Insel zusammenlebten. Es ist eine kraftvolle Geschichte von Kampf und Überleben in Zeiten größter Not, an deren Ende die unabhängige Nation Island mit seiner reichen Kultur steht. Viele Inselbesucher finden die kulturelle Vielfalt Islands in Anbetracht seiner kleinen Bevölkerung erstaunlich.

Eine Zeitreise in die Vergangenheit

Die Ausstellung ist als Zeitreise konzipiert. Am Anfang steht das Modell eines der Schiffe, mit dem die ersten Siedler das unberechenbare Nordmeer überquert haben, mit der rudimentären nautischen Ausrüstung des Wikingerzeitalters, am Ende steht der heutige Hightech-Flughafen, der jährlich Tausende von Passagieren abfertigt. Mit etwa 2000 Exponaten und 1000 Fotografien ist diese Ausstellung fast so spannend wie eine persönliche Zeitreise.
Vier unterschiedliche Pfade führen den Besucher durch die Ausstellung: Arbeit und Lebensweise, Häuser und Besiedlungsmuster, Kunst und Handwerk, Sozialkultur und Sprache. Spannende Multimediapräsentationen vertiefen den Einblick in die Themenbereiche und runden die Zeitreise durch Bild und Ton harmonisch ab.

Handwerker vor dem Plastikzeitalter

Zwei Kulturen haben in Island Fuß gefasst und sich miteinander vermischt: die Kelten und die Wikinger. Sie hinterließen neben ihrer großartigen Erzählkunst in Form der Sagas zahlreiche Gegenstände des täglichen Lebens und haben uns damit ein Fenster in ihre Zeit geöffnet.


Temporäre Ausstellungen ergänzen den Blick auf Islands Erbe, erwecken die vergangenen Jahrhunderte wieder zum Leben. In einer der Sonderausstellungen etwa ist eine Sammlung reichverzierter Trinkhörner zu sehen. Es fällt in der ruhigen Museumsatmosphäre leicht, sich den wikingerzeitlichen Handwerker vorzustellen, wie er mit Geschick und Liebe zum Detail die Rinderhörner bearbeitet und sie Stück für Stück in ein Kunstwerk verwandelt – das Trinkhorn als individuell angefertigten Alltagsgegenstand, der aus der modernen Massen­produktion unseres Plastikzeitalters vollkommen verschwunden ist.

Geschichte ist für Kinder

Museen können einen besonderen Beitrag zur Entwicklung eines Kindes leisten. Im zweiten Stock des Museums befinden sich die von Museumspädagogen betreuten Räumlichkeiten für junge Besucher – hier kann man Geschichte selbst erleben. Man kann sich als Wikinger verkleiden, mit kindgerechten Waffen Kämpfe austragen, Puzzles und Spiele aus der Wikingerzeit spielen und die vergangenen Zeiten mit dem lehrreichsten Medium überhaupt erfahren: mit Spaß!

Das Nationalmuseum bietet Präsentationen für Kinder und Jugendliche in allen Alterstufen bis hin zu Hochschulstudenten. Die Präsentationen sind auf das jeweilige Alter, den Reifegrad der Kinder, sowie den nationalen Lehrplan ausgerichtet.

Auch Kinder in Begleitung ihrer Eltern können an den Quizspielen teilnehmen, sich verkleiden und die von den Pädagogen erstellten Arbeitsmaterialien nutzen, um das Leben aus der Vergangenheit spielerisch nachzuempfinden.

So lernt man Geschichte am besten – anfassen und sie aus erster Hand erleben. Die Multimedia­präsentationen sind entlang der Exponate gestaltet und für Kinder wie Erwachsene gleichermaßen faszinierende Erfahrungen.

Zeitreise für einen ganzen Tag

Ob Sie nur kurz im Museum verweilen oder einen ganzen Tag dafür eingeplant haben – Sie werden bleibende Eindrücke sammeln. Und vielleicht sogar wiederkommen wollen, um Ihre Eindrücke zu vertiefen.

Das Museumscafé bietet kalte und heiße Erfrischungen in angenehmer Atmosphäre, gleich daneben lädt der Museumsshop dazu ein, in einer Schmökerstunde die Zeitreise fortzusetzen. Erzählte Geschichte hat in Island einen hohen Stellenwert, und der Museumsshop mit seiner reichhaltigen Buch- und Bildbandauswahl zu allen möglichen kulturellen Themenbereichen auch in deutscher Sprache ist ein spannender Schritt, die Reise durch das Land anzutreten.

Shopping cart0
Es sind keine Produkte in deinem Warenkorb!
Continue shopping
0