Wikinger und Besiedlung

Nachdem die Iren Island entdeckt hatten und regelmäßig dorthin segelten, entwickelten sich an der Westküste Norwegens gleichzeitig der Schiffsbau und die Navigationskünste. Die Siedlungen in den tiefen, engen Fjorden waren durch hohe Berge und Wälder voneinander abgeschnitten. Somit wurde der Seetransport bald zur wichtigsten Form der Kommunikation. Holz für den Schiffsbau war ausreichend vorhanden. Man geht davon aus, dass die Norweger kurz vor 800 in der Lage waren, Hochseeschiffe zu bauen. Segelkenntnisse wurden zuerst in den Fjorden und an der Küste entwickelt, womit die Isolation der kleinen Orte aufgehoben wurde, was letztendlich zur Erforschung des offenen Meeres und zu den Reisen gen Westen führte. Vor 800 hatten die nordischen Völker nahezu keine Verbindungen zur europäischen Zivilisation. Doch dann erschienen plötzlich die Wikinger, die in elegant geformten, schnellen und hübsch verzierten Schiffen zu entlegenen Ufern segelten.

Hochseeschiffe und gewisse Navigationskenntnisse waren offensichtlich Voraussetzung für die Besiedlung von Island. Es wurden keine Überreste der Hochseeschiffe aus dem Wikingeralter in Island gefunden. Dieses Schiff ist das Oseberg-Schiff im Wikinger Schiffsmuseum in Oslo.

Zu Beginn überfielen und plünderten sie jeden Ort, in den sie kamen, oder handelten mit den Menschen, die sie antrafen. Später ließen sie sich jedoch in anderen Ländern nieder und bildeten Kolonien. Das war die Wikingerzeit, die von etwa 800 bis 1050 dauerte. Sie war der Beginn einer äußerst dynamischen Epoche in der Geschichte der europäischen Entdeckungen. Die nordischen Wikinger fuhren zuerst zu den Shetlandinseln, dann nach Orkney, Schottland und Irland. Dort hörten sie möglicherweise von den Reisen der Iren nach Island und suchten daraufhin selbst diese Insel im Norden. Sie sind aber vielleicht auch zufällig darauf gestoßen. In jedem Fall konnte es kaum lang gedauert haben, bis die Wikinger mit ihrer zunehmenden Zahl an Hochseeschiffen Island entdeckten. Hochseeschiffe waren natürlich Voraussetzung für die Besiedlung von Island. Es wurden aus dieser Zeit allerdings keine Schiffswracks in Island gefunden, lediglich Fragmente von kleinen Booten in Grabhügeln. Informationen zu den Wikingerschiffen findet man in Norwegen, wo zwei große Wikingerschiffe gefunden wurden, und in Dänemark, wo einige alte Schiffe vom Grund des Roskilde-Fjords geborgen wurden. Darunter war Knörr, ein Schiff, das in Wikingerzeiten als Frachtschiff galt. Nordische Seefahrer entdeckten Island um 850 n. Chr. oder kurz danach.

 

Ingólfur Arnarson gilt als erster nordischer Siedler in Island. Er kam 870 oder 874 an, traditionell ist das spätere Datum anerkannt. Er baute sein Haus in Reykjavík dort, wo seine Hochsitzsäulen auf Land trafen.

Drei Wikinger werden in schriftlichen Quellen als Entdecker von Island namentlich erwähnt. Der Wikinger Naddoddur soll der erste Wikinger gewesen sein, der nach Island kam, wo er keine Anzeichen für menschliche Besiedlung fand. Er segelte zurück nach Norwegen und nannte das Land Snæland („Schneeland“). Gardar Svavarsson, ein schwedischer Wikinger, segelte nach Snæland und umrundete als Erster das Land. Dabei stellte er fest, dass es sich um eine Insel handelte. Aus diesem Grund nannte er das Land Garðarshólmur („Gardarsholm“). Er überwinterte in Húsavik an der Bucht von Skjálfandaflói. Im nächsten Frühjahr, als er bereit war zurückzusegeln, verlor er ein Boot seines Schiffes mit einem Mann namens Náttfari sowie einem Sklaven und einer Sklavin. Sie ließen sich in Reykjadalur nieder. Deshalb ist Náttfari der erste Wikinger, der sich in Island niederließ. Da er aber nicht auf eigene Initiative nach Island kam, wird er nicht zu den Siedlern gezählt.

Drei Wikinger werden in schriftlichen Quellen als Entdecker von Island namentlich erwähnt. Der Wikinger Naddoddur soll der erste Wikinger gewesen sein, der nach Island kam, wo er keine Anzeichen für menschliche Besiedlung fand. Er segelte zurück nach Norwegen und nannte das Land Snæland („Schneeland“). Gardar Svavarsson, ein schwedischer Wikinger, segelte nach Snæland und umrundete als Erster das Land. Dabei stellte er fest, dass es sich um eine Insel handelte. Aus diesem Grund nannte er das Land Garðarshólmur („Gardarsholm“). Er überwinterte in Húsavik an der Bucht von Skjálfandaflói. Im nächsten Frühjahr, als er bereit war zurückzusegeln, verlor er ein Boot seines Schiffes mit einem Mann namens Náttfari sowie einem Sklaven und einer Sklavin. Sie ließen sich in Reykjadalur nieder. Deshalb ist Náttfari der erste Wikinger, der sich in Island niederließ. Da er aber nicht auf eigene Initiative nach Island kam, wird er nicht zu den Siedlern gezählt.

Nach drei Jahren in Island segelte Flóki zurück nach Norwegen. Flóki hatte nichts Positives über Island zu berichten, während seine Besatzung von einigen positiven wie auch negativen Dingen erzählte. Man geht davon aus, dass Garðar Svavarsson und Hrafna-Flóki ungefähr 865 oder später nach Island kamen. Als erster nordischer Siedler Islands gilt traditionell Ingólfur Arnarson. Als er die isländische Südküste sichtete, warf er seine Hochsitzsäulen über Bord und schwor sich, dass er sein Haus dort bauen würde, wo immer sie auf Land treffen würden. Ingólfur legte an oder in der Nähe der Landzunge Ingólfshöfði an der Südküste an, wo er seinen ersten Winter in Island verbrachte. Im nächsten Winter war Ingólfur am Hjörleifshöfði, dem Berg am Fuße des Mt. Ingólfsfjall. Doch als seine Sklaven schließlich seine Hochsitzsäulen fanden, die an der Küste von Reykjavik gestrandet waren, baute er sein Haus dort.

Schätzungen zufolge kam Ingólfur entweder 870 oder 874 nach Island. Das spätere Datum gilt traditionell als das Jahr, in dem die nordische Besiedlung in Island begann. Ingólfurs Frau war Hallveig Fróðadóttir, Reykjaviks erste Hausfrau. Das Zeitalter der Besiedlung dauerte rund 60 Jahre und endete 930, als die Generalversammlung Althing in Þingvellir gegründet wurde. in dieser Zeit ließen sich rund 10.000 bis 20.000 Menschen, vor allem aus dem Westen Norwegens, den schottischen Inseln und aus Irland, in Island nieder. Das war die erste dauerhafte Besiedlung europäischer Menschen auf der anderen Seite eines Ozeans und damit ein wichtiges historisches Ereignis. Die Besiedlung von Island durch Wikinger war eine natürliche Fortsetzung ihrer Eroberungen von Norwegen aus nach Westen. Kurz nach der Besiedlung wurde den isländischen Seefahrern bewusst, dass es ein Land westlich von Island gab.

Landnáma (das Buch der Besiedlungen) beschreibt, das der Wikinger Gunnbjörn westlich von Island abgetrieben wurde und zu einem Land namens Gunnbjarnarsker („Gunnbjörn Skerries“) kam. Snæbjörn Galti stieß 970 wieder auf dieses Land. Eiríkur Rauði (Erik der Rote) wurde auf Drangar an der Nordwestküste Islands geboren. Sein Sohn war Leifur Heppni Eiriksson (Leif Eriksson der Glückliche). Erik der Rote segelte um 982 Richtung Westen auf der Suche nach Gunnbjarnarsker bis zur Ostküste Grönlands und dann südlich entlang der Küste in das Treibeis hinein. Er wurde dann als erster Mann bekannt, der Hvarf (Kap Farvel), die südlichste Spitze Grönlands, umrundete. Als er die Westküste erreichte, fand er unbewohnbare Gebiete. Er erkundete die Region drei Jahre lang und nannte das Land Grönland, weil er erkannte, dass ein ansprechender Name mehr Siedler anlocken würde.

Ein Jahr, nachdem er wieder zu Hause war, segelte Erik 986 erneut nach Grönland, jetzt in Begleitung von 25 Schiffen und mehr als 300 Siedlern aus Island. Nur 14 dieser Schiffe trafen sicher im Besiedlungsgebiet ein. Die anderen Schiffen gingen unter oder kehrten zurück nach Island. Die isländischen Besiedlungen im Südwesten Grönlands befanden sich in zwei Regionen: Eine hieß Eystribyggð („die östliche Siedlung“), heute der Bezirk Julianeháb, und die andere Vestribyggd („die westliche Siedlung“), heute der Bezirk Godtháb. Erik der Rote baute sein Haus in Brattahlíð am unteren Ende von Eiríksfjörður („Eriks Fjord“), heute Kagssiarssuk. Brattahlíð war danach das Zentrum der isländischen Besiedlung in Grönland. Die Þjóðhild-Kirche wurde hier gebaut.

Anlässlich der 11. Hundertjahrfeier der Besiedlung Islands 1974 wurde ein Denkmal in Ingólfhöfði an der Stelle errichtet, an der Ingólfur Arnarson, der erste nordische Siedler in Island, an Land kam.

Einer der Siedler, die mit Erik dem Roten nach Grönland fuhren, war Herjólfur. Er lebte in Eyrarbakki (Eyrar) an der Südwestküste Islands. Sein Sohn war Bjarni Herjólfsson. Als er nach einer Reise im Ausland später im gleichen Sommer wieder nach Hause kam, erfuhr er, dass sein Vater nach Grönland ausgewandert war. Trotz der späten Jahreszeit machte sich Bjarni mit seinem Schiff auf, um seinem Vater nach Grönland folgen. Er und seine Männer trieben westwärts, fuhren an Grönland vorbei, kamen an eine flache, bewaldete Küste, segelten nach Norden und Nordosten und erreichten schließlich Herjólfsnes in der östlichen Siedlung von Grönland (heute Ikigait). Um 990 segelte Leif Eriksson von Brattahlíð auf einer Erkundungsreise auf Bjarni Herjólfssons Schiff. Es wird angenommen, dass Bjarni selbst mit ihm auf diese Reise gen Westen fuhr. Während dieser Expedition kamen sie nach Helluland (Baffininsel), Markland (Labrador, Neufundland) und zu einer Gegend weiter südlich, die sie Vinland nannten. Unklar ist jedoch, um welches Land es sich dabei handelte.

Several expeditions were made from Brattahlíð around the year 1000 for the purpose of further exploration and settlement of Vinland. The leader of the main expedition was Þorfinnur Karlsefni, whose wife was Guðríður Þorbjarnardóttir. They intended to settle down in Vinland, but due to a conflict with the natives there, most likely Eskimos, the settlers returned to Greenland after a two-year stay in Vinland. Later Þorfinnur Karlsefni and his wife Guðríður moved back to Iceland together with their son, Snorri Þorfinnsson, who was born in Vinland. He is the first white man known to have been born in America. Although permanent settlement in Vinland was abandoned in the years around 1000, fishermen from the Icelandic settlements in Greenland had stations there later on, bringing back with them many products, especially timber, as it was much shorter to transport it from there than from Norway.

Mehrere Expeditionen fanden von Brattahlíð aus um das Jahr 1000 statt, um Vinland weiter zu erkunden und zu besiedeln. Leiter dieser Hauptexpedition war Þorfinnur Karlsefni, dessen Frau Guðríður Þorbjarnardóttir war. Sie sollten sich in Vinland niederlassen. Doch wegen eines Konflikts mit den Eingeborenen dort, wahrscheinlich Eskimos, kehrten die Siedler nach einem zweijährigen Aufenthalt in Vinland nach Grönland zurück. Später zogen Þorfinnur Karlsefni und seine Frau Guðríður mit ihrem Sohn Snorri Þorfinnsson, der in Vinland (und damit als erster weißer Mann in Amerika) geboren wurde, wieder zurück nach Island. Auch wenn die dauerhafte Besiedlung in Vinland in den Jahren um 1000 aufgegeben wurde, hatten Fischer aus den isländischen Siedlungen in Grönland dort später Stationen. Sie brachten viele Erzeugnisse mit, vor allem Holz, da es viel kürzer war, sie von dort als von Norwegen aus zu transportieren.

Die Vinland-Reisen führten daher nicht zu einer dauerhaften Besiedlung auf dem amerikanischen Festland durch nordische Völker. Während der Wikingerzeit endeten die Fahrten nach Westen und nur eine kleine Gemeinde blieb im Heimatland Island zurück. Die Verbindung mit den isländischen Siedlungen in Grönland brach ebenfalls kurz nach 1410 ab. Das Schicksal der Siedler dort ist nicht bekannt. So entstand in Island die einzige dauerhafte Siedlung während der Wikingerzeit in einem neuen Land. In den ersten Jahren der nordischen Besiedlung in Island ist die Zahl der Einwohner vermutlich eher langsam gestiegen. Die ersten Siedler eigneten sich sehr große Gebiete an. Der Hauptstrom der Siedler in Island fand während einiger weniger Jahre gegen Ende der Besiedlungszeit zwischen 890 und 910 statt. Die Siedler kamen vorwiegend aus dem südwestlichen Norwegen, einem berühmten Wikingergebiet während der Besiedlungszeit. Land war dort knapp und die meisten Wikinger, die auf den schottischen Inseln und in Irland einfielen, kamen von dort.

Die Karte oben zeigt die Routen, denen die nordischen Wikinger auf ihren Westreisen gefolgt sind, vor und nach der Zeit der isländischen Besiedlung. Von der Westküste Norwegens aus segelten die Wikinger zuerst nach Schottland und Irland, wo Wikingerkolonien errichtet wurden. Island wurde sowohl direkt von Westnorwegen und von den Wikingersiedlungen in Irland und Schottland aus besiedelt. Von Island aus segelten die Wikinger nach Grönland, wo sie Eystribyggð (die östliche Siedlung) und Vestribyggð (die westliche Siedlung) an der Westküste Grönlands errichteten. Bjami Herjólfsson segelte um 985 oder 986 von Island aus nach Grönland, trieb allerdings weiter westlich ab und entdeckte Amerika. Leifur Eiriksson (Leif Eriksson) segelte in den Jahren 1000 bis 1014 von der isländischen Siedlung in Grönland, um die amerikanische Küste näher zu erforschen. Dann fand er das Land, das er Vinland nannte und sich nicht eindeutig identifizieren lässt. Die Wikingersiedlungen in Amerika waren nicht dauerhaft, da sich die Wikinger von dort nach Kämpfen mit den Eingeborenen, wahrscheinlich Eskimos, zurückzogen. Kurz nach 1410 brachen die Verbindungen zu den isländischen Siedlungen in Grönland ab. Das Schicksal der Siedler ist nicht bekannt.

Später errichteten sie Wikingerkolonien und gingen Mischehen mit der keltischen Bevölkerung dieser Länder ein. Die Wikinger hielten keltische Menschen auch als Sklaven und nahmen sie mit zurück nach Norwegen. So sind diese Wikinger während der isländischen Besiedlung in engen Kontakt mit keltischen Völkern gekommen und müssen daher stark von der keltischen Kultur geprägt worden sein. Zu dieser Zeit gab es keine einheitliche Nation in Norwegen, da die separaten fylki („Grafschaften“) unabhängige Gemeinden waren. Harald Schönhaar war der erste König, der über den Großteil Norwegens regierte, nachdem er die unterschiedlichen Grafschaften erobert hatte. Die Wikinger im südwestlichen Norwegen kämpften tapfer gegen ihn, doch in der Schlacht von Hafursfjord gegen Ende des 9. Jahrhunderts feierte Harald Schönhaar einen berühmten Sieg über die Wikinger der Westküste. Danach flohen viele von ihnen aus Norwegen zu ihren Verwandten auf den schottischen Inseln und in Irland, während andere nach Island gingen.

Später überfielen die Wikinger auf den schottischen Inseln Orte in Norwegen, bis König Harald Schönhaar eine Flotte mit Kriegern zu den Inseln schickte und sie eroberte. Daraufhin flohen die Wikinger von den schottischen Inseln nach Island. Zur gleichen Zeit, als die westnorwegischen Wikinger vor dieser Niederlage standen, wurden sowohl in Norwegen als auch auf den schottischen Inseln die norwegischen Kolonien in anderen Gegenden ebenfalls überwältigt, was zu schweren Verlusten auf beiden Seiten führte. Die Wikinger wurden 902 aus Dublin gejagt und ihre Gebiete sowohl in Schottland als auch auf den Hebriden schrumpften. Da König Harald Schönhaar die Gebiete der Wikinger an der Westküste Norwegens erobert hatte, konnten sie keine Unterstützung mehr aus Norwegen erwarten. Deshalb führte die Situation sowohl in Norwegen als auch auf den britischen Inseln zweifellos zur Masseneinwanderung in Island in den Jahrzehnten vor und nach 900.

Bemerkenswert ist, dass aufgrund ihres unbekannten Schicksals oder einer erstaunlichen Kette von Ereignissen es hauptsächlich die westnorwegischen Wikinger waren, die den engsten Kontakt zu keltischen Völkern hatten, die nach Island emigrierten. Wikinger, die seit zwei oder drei Generationen in Irland und auf den schottischen Inseln lebten, hatten über Heirat und Freundschaft enge Beziehungen mit keltischen Familien geknüpft, als sie nach Island zogen. Es ist bekannt, dass sowohl freie Menschen als auch Sklaven irischer Herkunft zusammen mit den Wikingern kamen, um sich in Island niederzulassen. Es ist daher historisch belegt, dass die Menschen, die sich in Island niederließen, fast ausschließlich norwegisch-irischer Herkunft waren. Die Sprache wird jedoch durch die nordische Herkunft dominant, da alle Siedler die dann übliche nordische Sprache sprachen. Nur wenige irische Wörter fanden ihren Weg in die isländische Sprache, außer in Personen- und Ortsnamen.

Man vermutet jedoch, dass die irische Kultur großen Einfluss auf Sagen und andere literarische Aktivitäten der Isländer hatte. Fakt ist zumindest, dass nirgendwo sonst in den nordischen Ländern Sagen so häufig geschrieben wurden wie in Island. Tatsächlich sind die isländischen Sagen die wichtigste Informationsquelle für alle nordischen Länder während der Zeit der Wikinger und des isländischen Gemeinwesens. Die irische Kultur hat auch die isländischen religiösen Traditionen beeinflusst und die Navigationskenntnisse im Wikingerzeitalter verbessert. Wie oben beschrieben waren die Iren lange vor der Ankunft der Wikinger nach Island gesegelt. Es ist nicht ausgeschlossen, dass einige der nordischen Siedler, die aus Island kamen, irische Seefahrer mitbrachten. Zudem ist es möglicherweise nicht nur ein Zufall, dass die Isländer Grönland und später Vinland auf dem amerikanischen Kontinent entdeckten, nachdem die Wikinger Kontakt mit Iren und sich mit ihren Navigationskünsten vertraut gemacht hatten. Das soll jedoch nicht bedeuten, dass die Navigationsfähigkeiten der nordischen Wikinger möglicherweise nicht ausreichten, um das zu erreichen, was sie erreichten.

Bisher hat man mit historischen Quellen versucht, die Herkunft der isländischen Bevölkerung zu überprüfen. Durch die Vermessung von Skeletten in Grabhügeln aus der heidnischen Zeit in Island und ihren Vergleich mit Skeletten aus einer ähnlichen Zeit in Norwegen, Schweden, Dänemark und den Wikingersiedlungen auf den schottischen Inseln und in Irland haben Wissenschaftler gezeigt, das die Größe und Kopfform darauf hinweisen, dass die Siedler in Island hauptsächlich aus Westnorwegen stammten. Das Gleiche gilt für die Wikingersiedlungen in Schottland und Irland. Diese Menschen sind eine Mischung aus der nordischen und keltischen Bevölkerung. Blutgruppenstudien zeigen, dass A die häufigste Blutgruppe bei Norwegern, Schweden und Dänen ist, während die Blutgruppe 0 bei den Isländern dominiert. Ähnliche Studien auf den britischen Inseln zeigen, dass die Schotten und Nordiren eine ähnliche Blutgruppenverteilung wie die der Isländer haben. Somit stützen sowohl die Archäologie als auch die Blutgruppenstudien die historischen Belege, dass die isländische Bevölkerung westnorwegischer/keltischer Herkunft ist, während die isländische Sprache rein nordisch ist.